véritable 2018 – das Highlight in „Zack“ Martin


Schon zum achten Mal fanden handverlesene Winzer und ihr Fachpublikum im Aloisiushof bei wunderbarem Wetter zu einem der Weinhighlights des Jahres zusammen. Traditionell kamen neben den Allstars auch wieder 30 neue Weingüter hinzu, die immer frischen Wind  in das Lineup bringen. 

Mich fasziniert dieses Zusammentreffen jedes Jahr auf‘s Neue und es geht wohl auch den Winzern nicht anders, die es sich nicht nehmen lassen aus Europa und Deutschland den Weg in das pfälzische Dorf Sankt Martin zu finden: Dirk van Niepoort, Ernst Loosen, Clemens Lageder, Wilhelm Weil oder Nik Weiß, um nur einige zu nennen. 

Meine Highlights der diesjährigen Messe:

  • 2016 Marmar Riesling, von Winning (Fassprobe) (85€)

Diese Selektion aus dem Forster Ungeheuer, genauer aus dem Dachsloch, wurde 2015 zum ersten Mal gefüllt und war sofort ausverkauft. Der 2016er wird erst im Mai 2019 in den Verkauf kommen und dann ebenfalls 18 Monate im Fass gelegen haben. Man kann sich auf ein Rieslingmeisterwerk in burgundischer Machart  freuen, bei dem Stephan Attmann seine Weinstilistik zur Perfektion geführt hat.

  • 2016 Zack Zack Riesling, Crazy Uwe (23€)

Irgendwann musste es passieren.. .wer über diese Weinkompetenz gepaart mit Kontakten zu den besten Winzern verfügt, muss früher oder später auch mal seinen eigenen Wein kreieren. Nicht, um Geld zu verdienen, sondern um einfach seiner Passion Ausdruck zu verleihen. Ausgesucht hat „Crazy Uwe“ (Uwe Warnecke, der Initiator der véritable) sich dazu einen Riesling aus seiner Pfälzer Heimat, der in Fuderfässern von seinem Freund Nik Weiß von der Mosel vergoren wurde. Diesen Wein präsentiert er nach seinen Vorstellungen: Hochwertige, nummerierte 49mm Korken, halbe Kapseln, damit man den Korken noch sieht, ein buntes erhabenes Etikett. Durchgegoren ist der Wein nicht, aber das sollte er auch nicht. Der Wein ist so geworden wie Uwe es sich vorstellt: gradlinig, spontan vergoren, balanciert mit Süße und Säure. Durch die 9% Alkohol kann man den Wein perfekt genießen – Mosel-Mineralik trifft auf Pfälzer-Rassigkeit.

Dieser außergewöhnliche Rosé zeigt mal wieder wie gut Dominik Stern mit dem Holz umgehen kann. Das macht er ja mittlerweile auch schon seit 2002. Dem würzig-fruchtigen, im Saignee Verfahren hergestellten Syrah verleihen die neuen burgundischen Holzfässer Spannung und Schmelz. Er passt aktuell schon perfekt zu Grillgerichten, kann aber auch gerne ein paar Jahre in den Keller gelegt werden.

Der „kleine“ Monteverro ist 2014 fast schon zu gut geworden wie Georg Weber der Inhaber des Weinguts auf den Punkt bringt. Der Terra enthält die gleichen Bordeaux-Cuvée Rebsorten wie sein großer Bruder, aber es dominiert der Cabernet Sauvignon und die Fassreife betrug „nur“ 18 Monate. Mir gefallen die würzigen Zedernoten gepaart mit eingeschliffenen Tanninen und der klaren Frucht.

Diese Lagenselektion aus den Große Gewächs-Lagen zeigt die Qualität und das Reifepotenzial der Weine von Bernhard Huber. Der Spätburgunder, der nicht mehr im Verkauf ist, zeigt eine Kirschfrucht gepaart mit Röstaromen aus dem zweijährigen Holzfassausbau. Elegant und kräftig, genau wie ein guter deutscher Spätburgunder sein sollte.

  • 2012 Barolo Riversa Cerretta Vigna Bricco, Elio Altare (97€)

Dieser Nebbiolowein aus dem kühlen Jahrgang 2012 wächst auf lehmigen Böden, die dem Wein eine anmutige Frucht gepaart mit den feinen Tanninen aus den 24 Monaten in burgundischen Barriques verleihen. Rote Frucht, Wachsigkeit, Kraft und Länge, sind weitere Attribute, die mir spontan einfallen.

Es ist jedes Jahr wieder eine Freude sich bei sonnigem Wetter auf einer perfekt organisierten Fachveranstaltung zum Thema Wein auszutauschen, weiterzubilden und einfach zu genießen.

Meine Interviews mit den Winzern folgen.